Letztes Update: 22. August 2024
Die neue Hereon-Studie zeigt, dass Hamburger zunehmend die Risiken des Klimawandels erkennen. Sturmfluten und Starkregen werden als größte Bedrohungen gesehen. Viele nutzen Wetter- und Warnapps oder legen Vorräte an. Dennoch sehen nur 59 Prozent eine persönliche Gefahr.
Das Helmholtz-Zentrum Hereon hat kürzlich die Ergebnisse seiner Langzeitstudie „Risikobewusstsein Hamburger Bürger_Innen für den Klimawandel 2024“ veröffentlicht. Diese Studie zeigt, wie die Menschen in Hamburg den Klimawandel und seine Folgen wahrnehmen und welche Maßnahmen sie ergreifen, um sich zu schützen. Die Ergebnisse sind aufschlussreich und bieten interessante Einblicke in das Risikobewusstsein der Hamburger Bevölkerung.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass immer mehr Hamburgerinnen und Hamburger Vorsorgemaßnahmen gegen Extremwetterereignisse treffen. Laut Prof. Beate Ratter, Leiterin der Langzeitstudie, nutzen 73 Prozent der Befragten Wetter- und Warnapps oder planen, sich solche zu installieren. Dies ist ein Anstieg von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stellt einen neuen Höchstwert dar. Zudem legen 50 Prozent der Befragten Vorräte mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten an, um sich im Notfall versorgen zu können. Auch hier ist ein Anstieg von 6 Prozent im Vergleich zu 2023 zu verzeichnen.
Die größte Bedrohung sehen die Hamburgerinnen und Hamburger in Sturmfluten und Starkregen. 68 Prozent der Befragten gaben an, dass Sturmfluten und Überschwemmungen die schwersten Folgen für Hamburg hätten. Diese Einschätzung hat sich seit 2008, als die Studie erstmals durchgeführt wurde, kaum verändert. Die unmittelbare Nähe Hamburgs zur Elbe und historische Ereignisse wie die große Sturmflut von 1962 haben das Bewusstsein der Bevölkerung nachhaltig geprägt.
Ein neuer Höchstwert zeigt sich bei der Einschätzung von Starkregen als Bedrohung. 16 Prozent der Befragten sehen in Starkregen die schwersten Folgen für Hamburg. Dies ist ein deutlicher Anstieg und spiegelt die zunehmende Wahrnehmung von Extremwetterereignissen wider. Im Gegensatz dazu halten nur 8 Prozent der Befragten Hitzewellen für eine große Bedrohung, was knapp halb so viele sind wie im Vorjahr.
Das Risikobewusstsein der Hamburger Bevölkerung für den Klimawandel ist hoch. 66 Prozent der Befragten schätzen den Klimawandel als große oder sehr große Bedrohung für ihre Stadt ein. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Interessanterweise glauben jedoch deutlich mehr Menschen (66 Prozent), dass die Folgen des Klimawandels bereits jetzt spürbar sind. Im Jahr 2023 waren es noch 56 Prozent.
Prof. Beate Ratter, die die Studie seit 17 Jahren leitet, betont, dass der Klimawandel mittlerweile als gesamtgesellschaftliches Problem wahrgenommen wird. „Der Klimawandel wurde lange Zeit als globales Problem angesehen, gegen das die Regierung etwas tun muss. Mittlerweile ist vielen Menschen aber klar, dass es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, gegen das jeder einzelne etwas tun muss. Jeder trägt Verantwortung“, sagt sie.
Die Studie fragt auch nach den größten Problemen in Hamburg allgemein. Diese offene Frage wird den Teilnehmenden vor allen anderen Fragen zum Klimawandel gestellt. Die Sorge um das Klima landet dabei auch in diesem Jahr mit 4 Prozent wieder ganz hinten. Der Mehrheit der Befragten bereitet hingegen der Verkehr in Hamburg die größten Sorgen (39 Prozent), gefolgt von Mieten und Wohnung (31 Prozent) und Bildungspolitik (18 Prozent).
„Wir müssen akzeptieren, dass der Klimawandel als Problem für viele Menschen in unseren Breitengeraden nicht an erster Stelle steht. Er wird zwar als Problem wahrgenommen, konkurriert aber mit brisanten aktuellen und regionalen Problemen“, fasst Beate Ratter zusammen.
Das Fazit der Studie zeigt, dass die Menschen in Hamburg immer mehr Bereitschaft zeigen, selbst Vorsorgemaßnahmen für den Fall einer Naturkatastrophe zu ergreifen. Beate Ratter sieht darin eine Chance für die Stadt Hamburg: „Hier kann die Stadt Hamburg andocken.“ Mit Katastrophenschutzübungen in Schulen, Unternehmen und öffentlichen Bereichen könnten die Menschen lernen, wie sie sich im Notfall verhalten müssen. „Solche Übungen gibt es heutzutage kaum noch. Wir leben in einer Sicherheitsblase. Es geht darum, wieder Handlungsroutinen zu entwickeln, die die Menschen im Ernstfall abrufen können“, sagt sie.
Die Langzeitstudie „Risikobewusstsein der Hamburger Bürger_Innen für den Klimawandel“ wurde erstmals 2008 und seitdem jährlich durchgeführt. Die Befragten geben in der Telefonumfrage von Forsa jedes Jahr Auskunft über vier Fragen zu ihrer Wahrnehmung des Klimawandels. Seit 2019 werden zusätzlich persönliche Vorsorgemaßnahmen abgefragt und seit 2010 auch die Meinung zu Hamburgs wichtigsten Problemen. Die Studienergebnisse aus diesem Jahr und den vergangenen Jahren sind öffentlich einsehbar.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das Risikobewusstsein der Hamburger Bevölkerung für den Klimawandel wächst. Immer mehr Menschen ergreifen Vorsorgemaßnahmen und sind sich der Bedrohung durch Extremwetterereignisse bewusst. Gleichzeitig bleibt der Klimawandel jedoch ein Thema, das in Konkurrenz zu anderen dringenden Problemen steht. Die Stadt Hamburg hat die Chance, durch gezielte Maßnahmen das Bewusstsein und die Handlungsbereitschaft der Bevölkerung weiter zu stärken.
Die neue Hereon-Studie beleuchtet das Risikobewusstsein der Menschen in Hamburg im Hinblick auf den Klimawandel. Dabei zeigt sich, dass viele Hamburger die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Stadt ernst nehmen. Dies ist besonders wichtig, da der Klimawandel zunehmend das Leben und die Infrastruktur beeinflusst.
Ein Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels ist die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Wohnlösungen. Hierbei spielt die holzhochhäuser nachhaltiges wohnen wolfsburg eine wichtige Rolle. Diese bieten nicht nur eine umweltfreundliche Bauweise, sondern auch eine hohe Energieeffizienz. Solche Projekte können auch in Hamburg umgesetzt werden, um den urbanen Raum nachhaltiger zu gestalten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dekarbonisierung der Immobilienbranche. Mit der Dekarbonisierungssoftware für Immobilienbranche können Immobilienbesitzer und -verwalter ihre Gebäude effizienter und umweltfreundlicher gestalten. Diese Software hilft dabei, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und gleichzeitig die Betriebskosten zu senken. Solche Technologien sind essenziell, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
Auch die Energieversorgung spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Der Grüner Strom Export Tunesien EU zeigt, wie internationale Kooperationen zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen können. Durch den Import von grünem Strom kann Hamburg seinen CO2-Fußabdruck weiter reduzieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit erhöhen.
Die Hereon-Studie unterstreicht die Bedeutung eines gesteigerten Risikobewusstseins in Hamburg. Nur durch gezielte Maßnahmen und innovative Lösungen kann die Stadt den Klimawandel bewältigen und eine nachhaltige Zukunft sichern.