Vermeidung von Fensterstürzen bei Kindern

Tödliche Fenster- und Balkonstürze von Kindern verhindern: Einfache Maßnahmen retten Leben

Mitte Juli in Darmstadt: Ein einjähriger Junge stürzt aus dem dritten Stock eines Wohnhauses. Gerettet wird das Kind nur, weil ein Passant es geistesgegenwärtig auffängt. Weniger Glück hatte ein 19 Monate alter Junge in Wien. Er starb wenige Stunden nach einem Fenstersturz im Krankenhaus. Diese tragischen Unfälle zeigen, wie wichtig die Vermeidung von Fensterstürzen bei Kindern ist.

Die Gefahr unterschätzen

Viele Eltern unterschätzen die Gefahr, die von offenen Fenstern und Balkontüren ausgeht. Kinder im Lauflernalter sind neugierig und erkunden ihre Umgebung mit großem Eifer. Ein offenes Fenster oder eine ungesicherte Balkontür kann dabei schnell zur tödlichen Falle werden. Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion Das sichere Haus (DSH), betont: "Unfälle wie diese sind furchtbar. Aber sie lassen sich verhindern. Oft helfen schon verblüffend einfache Maßnahmen."

Einfach und effektiv: Maßnahmen zur Vermeidung von Fensterstürzen bei Kindern

Die Aktion Das sichere Haus rät Eltern von Kindern im Lauflernalter zu verschiedenen Maßnahmen, um Fenster- und Balkonstürze zu verhindern. Diese Maßnahmen sind einfach umzusetzen und können Leben retten:

Ständige Aufsicht

Behalten Sie Ihre Jüngsten stets im Auge, vor allem dann, wenn sie auf dem Balkon spielen. Kinder sind schnell und unberechenbar. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit kann fatale Folgen haben.

Stoßlüften statt Dauerlüften

Öffnen Sie Fenster und Balkontüren nur kurz zum Lüften ("Stoßlüften"). Danach sollten Sie diese sofort wieder schließen oder in Kippstellung bringen. Während des Lüftens sollten Sie das Kind besonders im Auge behalten oder in einen Laufstall setzen.

Sicherheitsvorrichtungen

Haken, Ketten oder Riegel sichern Fenster und Balkontüren so, dass kleine Kinder sie nicht öffnen können. Ein zusätzlicher Schutz für Balkontüren sind Türschutzgitter. Diese einfachen Vorrichtungen können verhindern, dass Kinder unbemerkt Zugang zu gefährlichen Bereichen erhalten.

Möbel richtig platzieren

Tische, Hocker, Stühle und andere leicht verschiebbare Möbel, auf die Kinder klettern können, gehören nicht in die Nähe des Fensters. Vermeiden Sie mobile Kletterhilfen, zum Beispiel Getränkekisten, auf dem Balkon. Platzieren Sie Balkonmöbel und Blumenkübel an der Wandseite des Balkons, nicht in der Nähe der Brüstung.

Blumenkästen als Kletterbarriere

Hängen Sie Blumenkästen auf die Innenseite des Balkons. Sie sind eine effektive Kletterbarriere und verhindern, dass Kinder auf die Brüstung klettern können.

Weitere Tipps und Informationen

Weitere Tipps gegen Kinderunfälle enthält die kostenlose Broschüre "Zu Hause sicher leben. Gefahren erkennen, Unfälle vermeiden", herausgegeben vom Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) und der DSH. Diese Broschüre bietet umfassende Informationen und praktische Ratschläge, um das Zuhause sicherer zu gestalten.

Über die Aktion Das sichere Haus

Die gemeinnützige Aktion Das sichere Haus (DSH) informiert über Unfallgefahren in Heim und Freizeit. Ziel ist es, die hohe Zahl von Haushaltsunfällen zu senken. Pro Jahr verunglücken in Deutschland rund 5,9 Millionen Menschen in ihrem privaten Umfeld. Die DSH bietet zahlreiche Informationsmaterialien und Beratungen an, um die Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu erhöhen.

Fazit: Prävention rettet Leben

Die Vermeidung von Fensterstürzen bei Kindern ist eine wichtige Aufgabe für alle Eltern. Mit einfachen Maßnahmen und einer erhöhten Aufmerksamkeit können Sie das Risiko erheblich reduzieren. Nutzen Sie die Tipps der Aktion Das sichere Haus und machen Sie Ihr Zuhause zu einem sicheren Ort für Ihre Kinder. Denn oft sind es die kleinen Dinge, die den großen Unterschied machen.

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